Super 8

Terence Hill & Bud Spencer

Von A bis Z

Archiv Teubig

Aus Kinothek/Videoplay 05/1982, Seite 106f

Das wohl beliebteste Duo des Klamauk-Kinos...

… nach Laurel & Hardy, sind ohne Zweifel Terence Hill und Bud Spencer. Ihre zahlreichen Filme die sie gemeinsam oder auch allein gemacht haben, gibt es zum Teil auch auf Super- 8. Die neueste Super 8-Film-Veröffentlichtung nahmen wir zum Anlaß, für die Freunde des Schnürsenkel-Kinos eine Übersicht über alle lieferbaren Filme von Terence Hill und Bud Spencer zu präsentieren.

Der Dicke in Amerika

Darsteller: Bud Spencer, Giuliano Gemma, Robert Middleton, u.v.a.

Dieser Film lief zunächst unter dem Titel „Auch die Engel essen Bohnen“, in unseren Kinos. Damals baute man den Film (und die Reklame) auf Giuliano Gemma auf, der durch seine Django-Filme größte Popularität genoß. Das ist inzwischen vorüber. So gab man dem Streifen einen neuen Schnitt und stellte jetzt „Mr. Dampfhammer“, Bud Spencer, in den Vordergrund.

Das Thema des Films blieb freilich das Gleiche: im New York der 20er Jahre herrscht Hunger und Arbeitslosigkeit. In „Klein-Italien“, dem Ghetto der italienischen Einwanderer, ist es besonders schlimm. Sonny und Charlie arbeiten als Geldeintreiber für Angelo, den skrupellosen Gangster, der fast alle Familien terrorisiert. Doch die beiden haben ein zu weiches Herz und bringen es nicht fertig, hungernden Kindern die Spielsachen wegzunehmen. Sie beschließen, fortan gegen Angelo zu arbeiten und das Geld von ihm zu holen um es den Armen zu geben. Es kracht und knackt nun im Gauner-Gebälk, daß es wiederum eine wahre Freude für den Zuschauer ist …

Natürlich konnten nicht alle Episoden in der Super 8-Fassung berücksichtigt werden. Die besten Szenen sind jedoch ohne Zweifel im Film enthalten und die Freunde handfester Spencer-Action kommen voll auf ihre Kosten. Die etwas harten Farben der Kopien bringen eine gute Schärfe auf die Leinwand und der Ton ist ausnehmend gut.

3 Filme à 110m color/Ton, Original Kino-Trailer, UfA/Büscher-Film.

Freibeuter der Meere

Regie: Vincent Thomas, Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer, George Martin, Silvia Motti, uva.

Dies ist eigentlich kein typischer Spencer/Hill-Film, obwohl er als solcher angepriesen wird. Er entstand nämlich zu einer Zeit, als das Duo seine große Karriere im Kino noch vor sich hatte.

Das wissen die Spencer/Hill-Fans sicherlich, es sollte hier nur für die neu hinzugekommenen Fans noch einmal erwähnt werden. Dieser Abenteuer-Film erzählt die Geschichte eines großen Goldschatzes, der zum Ziel verschiedener Interessen wird. Da gibt es Freibeuter, Piraten und anderes Gesindel, das sich den Schatz aneignen möchte. Auch die Intrigen schöner Frauen führen zu mancher Auseinandersetzung. Das überraschende Ende des Films sei hier noch nicht verraten und wer es kennt, sollte „schweigen“.

Der fast 55 Minuten lange Film ist gut geschnitten und bringt damit fast eine Stunde bestes Abenteuer-Kino auf die Super 8-Leinwand.

3 Filme à 110m color/Ton, UfA/Büscher-Film.

Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel

Regie: Pasquale Festa Campanile, Darsteller: Bud Spencer, Luigi Commencini, Ettore Silva, uva.

Dieser Film verpackt die bewährte Dampfhammer-Action in ein bisher unbekanntes Gewand. Die Kulisse für „Hektor“ bildet das Zeitalter der Ritter und Kreuzzüge. Bud Spencer galoppiert auf seinem edlen Pferd immer mitten hinein in die nächste Schlägerei. Sein Schwert benutzt er dabei kaum, seine Waffen sind die Schmiedehammer-Fäuste. Da kann es schon mal passieren, daß ein unliebsamer Gegner im wahrsten Sinne des Wortes „ungespitzt in den Boden gerammt“ wird, oder ein anderer zusammen mit der Rüstung sperrmüllfertig zerlegt wird!

Rundschlag-Action ist also auch in diesem Bud Spencer-Film Trumpf. Man sollte ihn in seiner Sammlung haben. Leider ist die Super 8-Lizenz des Films inzwischen abgelaufen, so daß er nur noch vereinzelt im Handel zu finden ist. Also aufgepaßt: wenn „Hector der Ritter ohne Furcht und Tadel“ noch auftaucht, sollte man zugreifen!

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Hinweis von off2

Geschrieben von Michael Teubig, bildet der auf dieser Seite publizierte Text die damals aktuelle Auswahl verfügbarer fabrikneuer Filmtitel ab. Es handelt sich somit nicht um eine erschöpfende Liste aller verfügbarer Titel zu einem Genre auf Super 8 (die Anzahl der verfügbaren Titel übersteigt diese Liste erheblich). Dafür bietet diese kleine Übersicht einen gut aufbereiteten ersten Einblick in den Kosmos der Super-8-Filmkopien.

Marschier oder stirb

Regie: Sergio Leone, Darsteller: Terence Hill, Gene Hackman, Catherine Deneuve, uva.

Der Film erzählt von den legendären Truppen der Fremdenlegion. Unter dem Befehl des Majors Foster, marschiert eine Legionstruppe gegen wilde Partisanen, die den Männern herbe Verluste zufügen. Es geht um einen wertvollen Grabschatz, der einst den Berbern gehörte und nun von den Söldnern abtransportiert werden soll. Terence Hill spielt den ehemaligen Verbrecher Marco, der bei der Fremdenlegion seine Vergangenheit vergessen will. Er ist der Held der blutigen und qualvollen Kämpfe in der Wüste. Terence Hill ist hier in einer seiner wenigen „ernsten“ Rollen zu sehen, die ihn als wirklich guten Schauspieler ausweisen. Die dreiteilige Super 8-Fassung besticht durch hervorragende Qualität und zügigen Schnitt.

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Der Supercop

Regie: Sergio Corbucci, Darsteller: Terence Hill, Ernest Borgnine, uva.

Auch die Uniform eines amerikanischen Polizisten steht Terence Hill gut zum wasserblauen Auge. Blaue Augen gibt es in dem Film von Sergio Corbucci auch; vorherrschend ist aber eine andere Farbe, nämlich „rot“ …

Der Supercop verblüfft seinen Kollegen (Ernest Borgnine) mit diversen, nicht erklärbaren Fähigkeiten. Er kann z.B. eine Revolverkugel mit den Zähnen fangen, Autos lenken ohne darin zu sitzen, aus dem Stand 20 Meter hoch springen oder aus dem soundsovielten Stockwerk eines Hauses fallen ohne sich etwas dabei zu verletzten. Bekommen hat er diese Fähigkeiten bei einem Einsatz auf einer einsamen Insel: eine Atomexplosion hat für Unordnung und magische Kräfte in seinem Hirn gesorgt. Allerdings schwinden alle magischen Kräfte stets in dem Augenblick, wenn der „Supercop“ die Farbe rot erblickt:

Dann spürt er Schmerzen, kann nicht mal voraussagen wie spät es ist, geschweige denn, aus einem Fenster fallen ohne sich sämtliche Knochen zu brechen …
Die Unterwelt, der er schon kräftig zu schaffen gemacht hat, weiß von dieser „Schwäche“ ihres Erzfeindes. Nun lassen ihm die Gauner keine Ruhe mehr und versuchen stets in brenzligen Situationen etwas „rotes“ aufzutreiben, um den Supercop außer Gefecht zu setzen.

Dieser herrlich blöde Filmspaß von Segio Corbucci präsentiert sich in einer hervorragend zusammengestellten Super 8-Fassung in drei Teilen à 110m. Kopiert wurde der Film auf Fuji-Color um die vorherrschende Farbe „rot“ besonders kräftig erscheinen zu lassen. Bildschärfe und Ton sind optimal.

3 Filme à 110m color/Ton, Piccolo-Film.

Sie nannten ihn Mücke

Regie: Michele Lupo, Darsteller: Bud Spencer, Raimund Harmstorf, John Jascott, Eduard Lamonte, uva.

Mit der „Mücke“ ist natürlich Zwei-Zentner-Mann Bud Spencer gemeint. Er ist der Trainer einer Football-Mannschaft, die einen ganz „eigenen“ Stil entwickelt hat. Meist spielt man gegen die mit wenig feinen sportlichen Mitteln arbeitende Mannschaft des nahen Armee-Camps.
Deren Boss ist ein streitsüchtiger Feldwebel (Raimund Harmstorf) der seine Jungs unbedingt zu Siegern machen möchte. Doch bevor es zu dem schlagfreudigsten Football-Match der Kinogeschichte kommt, passieren noch allerlei andere komische Sachen. Da wird schon mal eine Spielhölle aufgeräumt, daß die benachbarte Bäckerei gleich mit zu Bruch geht und so mancher Möchtegern-Boxer wird vor dem erlösenden K.O. erst mal im Mehl-Trog gepudert …

Besonders die Szenen in der Backstube reißen den Zuschauer vor Lachen fast vom Sitz! Es ist nun einmal komisch, wenn Bud Spencer mit seinen Blumenkohl-großen Fäusten wie ein Schmied mit dem Vorschlaghammer auf seine Widersacher eintrommelt. Die haben es nämlich meistens verdient …

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Nobody ist der Größte

Regie: Sergio Leone, Darsteller: Terence Hill, Klaus Kinski, Raimund Harmstorf, uva.

Der Film sollte eine Art Fortsetzung des „Nobody“-Themas sein. Der ganz große Erfolg blieb dem Streifen aber versagt. (Vergl. auch KINOTHEK Nr. 3/ 82).

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Mein Name ist Nobody

Regie: Sergio Leone, Darsteller: Terence Hill, Henry Fonda, uva.

Dieser Film wurde schon in KINOTHEK Nr. 3/82 ausführlich vorgestellt und ist hier nur der Vollständigkeit halber noch einmal dabei.

2 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Mister Billion

Regie: Jonathan Kaplan, Darsteller: Terence Hill, Valerie Perrine, Jackie Gleason, uva.

Guido Falcone (Terence Hill) hat eine Erbschaft gemacht. Er erfährt in seiner italienischen Heimatstadt davon und jubelt. Doch da gibt es eine Bedingung, um an das Riesenvermögen zu gelangen: Er muß bis zum kommenden Montag Punkt 12 Uhr in San Francisco eintreffen.
Schafft er das nicht, fällt die Erbschaft einem Mann namens Cutler zu! Nun beginnt eine Hetzjagd mit Hindernissen. Natürlich versucht dieser Mr. Cutler den rechtmässigen Erben mit allen Mitteln aus dem Weg zu räumen!

Die 120-m-Fassung kann natürlich nur am Rande auf die eigentliche Handlung eingehen. Dafür sind die 17 Spielminuten randvoll mit Action gepackt und das wollen die Filmfans doch wohl sehen? Die Qualität des Films ausreichend gut.

1 Film à 120m color/Ton, Piccolo-Film

Plattfuß in Afrika

Regie: Sergio Corbucci, Darsteller: Bud Spencer, Werner Pochath, uva.

Bud Spencer als Polizist: man nennt ihn in Gangsterkreisen nur „Plattfuß“, weil er wegen seines Gewichtes recht breite Treter bekommen hat! Diesmal reist er mit einem kleinen Jungen im Gepäck nach Afrika, um eine recht heiße Ware ausfindig zu machen. Schon bald gibt‘ s Ärger mit den Bösewichtern und Mr. Plattfuß muß zum ersten Rundschlag ausholen. Höhepunkt des Films ist eine gigantische Schlägerei auf einer Tierfarm, als Plattfuß den Obergangstern gegenübersteht. Da fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Federn, und sogar die Nashörner müssen lachen …

Leider hat Bud Spencer in diesem Film wenig Gelegenheit, sich auch als Schauspieler zu profilieren. Die Dauer- Prügeleien wirken schon in der Super 8-Fassung zu lang und man vermißt die sonst so gagreichen Einfälle anderer Streifen. Die Qualität der drei Filmteile ist dagegen optimal.

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Zwei Missionare

Regie: Dino de Laurentiis, Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer, uva.

Dieser Streifen gehört eigentlich zu den Besten des schlagkräftigen Duos Spencer/Hill. Die üblichen, zwerchfellerschütternden Prügeleien, sind hier besonders gut ins Bild gesetzt worden.

Terence Hill und Bud Spencer mimen zwei fromme Padres, die durch Zufall über die dunklen Machenschaften des Gouverneurs von Maracaibo informiert werden. Mit einem heiligen Fluch auf den Lippen und gotteslästerlich zuschlagenden Fäusten, räumen sie in der kleinen Hafenstadt mal gründlich auf. Wer ihre handfesten Bibelsprüche nicht gleich verstanden hat, wird noch einmal die Kraft Gottes durch die Hand der Padres spüren dürfen. Erst wenn die Gläubigen in ein seliges „Halleluja“ einstimmen und K.O. zu Boden gehen, haben die Missionare ihre Glaubensbotschaft ausreichend verkündet…

Es ist eine Lust, diesen Film im Super 8-Kino anzuschauen. Der Schnitt beschränkt sich auf unnötige Dialoge und so bietet die 50-minütige Fassung Dampfhammer-Action am laufenden Super 8-Meter!

3 Filme à 110m color/Ton, Marketing-Film.

Zwei sind nicht zu bremsen

Regie: Sergio Corbucci, Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer, uva.,

Dies ist der (zumindest auf Super 8) neueste Kinofilm von Bud Spencer und Terence Hill.
Nach langen Querelen hatte sich das Duo 1978 wieder zusammengefunden, um doch wieder einen Film gemeinsam zu machen. So lautete der Titel denn auch richtig „Zwei sind nicht zu bremsen“. Zu bremsen war der Erfolg des Films tatsächlich nicht. Die Fans kamen voll auf ihre Kosten, und so ist diese brandaktuelle Super 8-Veröffentlichung ganz sicher auch ein Volltreffer!

Es geht um zwei recht ungleiche Brüder, die angetreten sind, um einer großangelegten Spieler-Mafiatruppe den Garaus zu machen. Charlie (Bud Spencer) war mal ein Meister seines spielerischen Fachs: er kennt alle Tricks beim Pokern, gewinnt immer und wurde daher auch prompt schon mit einem Spielverbot belegt. Nun ist er wieder im Einsatz, als sein Bruder (der vom Spielen keine Ahnung hat) im Auftrag der Armee, den betrügerischen Spielerring ausheben soll. So „üben“ die bei den Umgang mit den Spielkarten. Als Johnny genug gelernt hat, begibt er sich in die Höhle der Löwen und zockt, bis sich die Karten verfärben …
Doch es gibt schon bald eine Reihe von Komplikationen, die auf typisch Spencer/Hill’sche Art gelöst werden müssen!

Sergio Curbucci kennt wie kein Zweiter die beiden Hauptdarsteller. Er hat ja mit ihnen schon häufiger gearbeitet. Wie er selbst sagt sind „Spencer und Hill so gut aufeinander eingespielt, das es für mich als Regisseur wenig Probleme gibt. Sie „wissen“ einfach, wie sie eine Szene zu spielen haben und ich muß nur aufpassen, daß beide immer zu gleichen Teilen im Bild bzw. im Film sind. Denn sonst gibt es mal wieder Streit und ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn einer der beiden mal richtig zuschlägt.“

Die von UfA veröffentlichte Fassung schreitet in der Handlung rasch voran und läßt Überflüssiges weg. Sämtliche ‚Highlights‘ aus Corbucci‘ s Regie Trickkiste sind natürlich im Film enthalten.

Auch nach mehrmaligem Ansehen macht dieser Super 8-Film noch Spaß. Die Bild- und Tonqualität ist gut und damit ist dieser neue Super 8-Streifen sehr empfehlenswert!

3 Filme à 110m color/Ton, UfA/Büscher-Film.

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Autor: Michael Teubig

Cover-Bilder: Mit Dank an Andreas Chmielewski und seiner Webseite www.super8rezensionen.de

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